Sonntag, 8. November 2009

Mängelexemplar

Seit gestern bin ich mit dem Buch Mängelexemplar von Sarah Kuttner fertig. Diesmal war das Lesen etwas Besonderes, denn ich hatte jemanden, dem ich immer davon erzählen und mit dem ich über das Buch diskutieren konnte – Midlifelover. Die Idee ein Buch parallel zu lesen entstand vermutlich, als ich mir einmal ein Buch auf seine Empfehlung hin gekauft habe und weil wir beide oft die gleichen Bücher (und auch Filme) mögen.

Unser Mini-Buchclub begann also vor einigen Tagen. Midlifelover hatte mir eigentlich versichert, ein langsamer Leser zu sein, aber er war dann trotzdem zwei Tage vor mir fertig und musste geduldig warten um mir nicht zu viel zu verraten ;)

Im Buch geht es um Karo, eine junge Frau, die ihren Job verliert und sich später von ihrem Freund trennt. Sie beginnt eine Therapie, bekommt Angst, Panikattacken – es geht ihr plötzlich richtig schlecht.

Am Anfang des Buches dachte ich noch: die ist ja wie ich, also eine ganz normale, durchschnittlich chaotisch/durchgeknallte junge Frau mit vielleicht der einen oder anderen Macke zuviel. Man sieht die Depression nicht kommen (außer man hat den Klappentext gelesen). Und das war auch irgendwie das erschreckende – eigentlich ging es ihr nicht so schlecht und auf einmal bricht alles zusammen.

Der Anfang des Buches war ziemlich spannend, ich wusste ja was passiert, war aber neugierig, wie es dazu kommen würde. Der Mittelteil zog sich etwas, Karo macht eine Therapie, nimmt Medikamente und versucht sich selbst zu spüren und gesund zu werden. Außerdem stellt sich heraus, dass erstaunlich viele Menschen in ihrem Umfeld mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Erst gegen Ende wurde es wieder aufregender – in Karos Leben verändert sich einiges zum Guten, andere Sachen laufen wieder gar nicht so wie sie sollten, aber ich würde das Ende trotzdem als eine Art Happy End bezeichnen.

Auch wenn mich das Buch nicht durchwegs überzeugen konnte, fand ich es trotzdem spannend und gut zu lesen – also eine Leseempfehlung von mir! Hypochonder hingegen sollten vielleicht die Finger davon lassen, ich war selbst schon kurz davor mir eine Depression zu diagnostizieren.

Was sagst du, Midlifelover?

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