Samstag, 17. April 2010

.

Es gibt Professoren, die ich am liebsten anschreien würden, weil sie ihren Studenten das Leben so schwer machen. Damit meine ich jetzt nicht unbedingt (nur) diese Professoren die einfach superstreng sind, viel verlangen und gemein prüfen. Aktuell ärgere ich mich über drei meiner Professoren:

Fall 1: Montag hatte ich eine Referatstermin. Da ich am Wochenende krank geworden bin, habe ich dieser Professorin geschrieben und ihr Bescheid gesagt, dass ich nicht kommen kann. Außerdem wollte ich wissen, ob ich mein Referat an einem anderen Termin nachholen kann. Das ist inzwischen eine Woche her und bisher kam keine Antwort. Soll ich mich also für nächsten Montag vorbereiten? Kann ich das Referat gar nicht nachholen und damit den Kurs abhaken?

Fall 2: Letzte Woche Mittwoch (ja, in den Ferien) hatte ich eine Deadline für eine Hausaufgabe. Solche Aufgaben kann man online abgeben und die Möglichkeit etwas hochzuladen endet dann einfach zu einem vorher bestimmten Zeitpunkt. Am Tag vor Abgabeschluss habe ich dem Professor geschrieben, dass ich mit der Aufgabe nicht zurechtkomme. Ich habe mich Stunden damit beschäftigt und versucht diese Aufgabe zu lösen, kam aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Gut, ich hatte nicht erwartet, dass der Professor noch rechtzeitig vor Abgabeschluss (in den Ferien) meine Nachricht lesen und meine Fragen beantworten würde, aber dass ich überhaupt keine Antwort bekomme macht mich wütend. Diesen Kurs habe ich Dienstag wieder, diese Woche habe ich ihn verpasst, weil ich krank war, und wenn ich an den nächsten Dienstag denke bekomme ich Bauchschmerzen. Ich habe mich bemüht, habe nichts geschafft, eine Hausaufgabe fehlt, ich weiß nicht was mich erwartet und würde am liebsten gar nicht mehr hingehen. Hätte mir dieser Professor einfach irgendwann in den letzten 10 Tagen geantwortet, wüsste ich wenigstens woran ich bin.

Fall 3: Ein junger überambitionierter Professor, bei dem wirklich sehr viel zu tun ist. Damit komme ich ja noch zurecht, aber: Dass wir 6 Bücher lesen müssen, von denen nur eines in der Bibliothek vorhanden ist (und auch von diesem nur ein einziges Exemplar), macht das ganze schwierig. Dass von diesen 6 Büchern einige über 10€ kosten, macht das ganze schwieriger. Dass von diesen 6 Büchern einige NIRGENDS zu bekommen sind (weder Amazon.de, noch .co.uk, noch .com, noch normale Buchhandlung) und der Professor sich weigert sie zu kopieren oder einzuscannen und als pdf hochzuladen macht es fast unmöglich. Leider steht er auf dem Standpunkt, dass das unser Problem ist. In dem Kurs sind etwa 30 Leute, ein paar glückliche konnten irgendwo Restexemplare ergattern. Nur blöd, dass die auch nicht immer kooperativ sind und bereit ihre Bücher auszuleihen. Ganz abgesehen davon, dass ich total blank bin und auch das Kopieren von Büchern in diesem Umfang mein Budget im Moment deutlich überschreitet. Noch ein Kurs also, zu dem ich am liebsten gar nicht mehr hingehen würde, weil mich die Gesamtsituation so ankotzt.

6 Kommentare:

katzenklappe hat gesagt…

Klingt ja alles nicht so toll. Tut mir leid. Wäre das an unserer FH so gewesen, ich hätte vermutlich nie fertig studiert...
Ich bin dir wahrscheinlich keine Hilfe, weil du eh alle Buchquellen angezapft hast, aber diese Seite wollte ich vorsichtshalber doch "da lassen": http://www.studienbuch.at/index.php
Viel Glück bei der Bücherjagd (und den restlichen Uniunmöglichkeiten)!

GZi hat gesagt…

Wie ätzend, das kann ich gut verstehen. Ich hab es früher - lange ist es her - auch gehasst, wenn man Bücher benutzen musste, von denen nur ein minimaler Bruchteil an Exemplaren vorhanden war zur Anzahl der Seminarteilnehmer... und es natürlich gar keine Frage war, dass es überhaupt in irgendeiner Form eine Alternative dazu geben könnte...
Ich habe neulich eine Einladung zu einem Angebot bekommen, wo man kostenlos Fachbücher lesen und benötigte Seiten auch einigermaßen günstig kopieren kann.

Anonym hat gesagt…

ich weiß ja nicht, welchen ton du bei deinen professoren anschlagen kannst/darfst, außer der demütigen haltung (weswegen ich manchen auch unterstelle auf lehramt zu studieren..kleines ego und so)..ich würd einfach zwei-drei mails hinterherpfeffern á la "bitte dringend um ihr feedback, da ich ansonsten nicht weiterkomme".

und der typ, der sich weigert die seiten einzuscannen: vielleicht mit mehreren studenten zusammenschließen und JEDER schickt eine mail mit der bitte um scan oder zumindest tipps, wo man das teil bekommt? oh mann..krieg schon beim lesen deines berichts so nen hals!!! in meiner branche bekommen leute mit so einem verhalten geschäftlich die gurke. wünsch dir jedenfalls viel glück und dass sich die schwammerln noch kooperationsbereit zeigen.

Anonym hat gesagt…

Naja, das ist halt Unibetrieb - selbständiges Arbeiten ist gefragt und auch die Lösung von "schwierigen Situationen" sollte möglichst alleine bewältigt werden - wie, das bleibt deiner Kreativität überlassen.
Das ist halt der Unterschied zu den ganzen FH's, die noch sehr verschult sind....es geht nicht immer nur um das Aufsaugen und Wiedergeben von Wissen, sondern auch um Organisation, Beschaffung von Info etc.
Deswegen halte ich die Unis trotz aller Widrigkeiten und Probleme noch immer für ein Vielfaches besser als die FH's....
Du schaffst das schon!!!

Kittynn hat gesagt…

@Anonym
Ich weiss was Unibetrieb ist, ich studiere nicht erst seit diesem Semester. Und diese Probleme würde ich gerne kreativ lösen, wenn das denn möglich und erlaubt wäre.
Aber wenn ich statt der vorgegebenen Bücher, weil nicht beschaffbar, einfach andere ähnliche nehme, dann werde ich keinen der Tests bestehen, den es zum Inhalt der Bücher gibt und damit kann ich gleich den ganzen Kurs schmeissen.
Wenn ich die Hausaufgabe anders löse als vorgegeben riskiere ich auch hier eine schlechte Note. Nicht jeder Professor sieht das so wie du, egal wie es möglicherweise sein sollte.

Oder lass es mich so ausdrücken: Stell dir vor dein Arbeitgeber stellt dir eine Aufgabe, für die du firmeninterne Unterlagen benötigst. Du sagst ihm, dass du diese Unterlagen nur von ihm bekommen kannst - es gibt sie ja sonst nirgends. Trotzdem weigert sich dein Arbeitgeber das zu tun und meint du sollst selbst schauen wie du an die Unterlagen kommst. Also wendest du dich an Kollegen, die auch diese Unterlagen benutzen. Diese Kollegen haben aber Angst die Unterlagen auch nur eine Sekunde aus der Hand zu geben, weil sie sie ja selbst zum Arbeiten benötigen. Was also tun? Die Unterlagen klauen? Selbst neue Unterlagen erfinden?
Stell dir vor du hast ein wichtiges Meeting, wirst aber krank. Du gibst rechtzeitig Bescheid, aber bekommst nie irgendeine Rückmeldung. Das bedeutet: Es kann sein, dass das Meeting (unwahrscheinlich) ohne dich stattgefunden hat. Oder es kann sein (wahrscheinlicher), dass das Meeting verschoben wurde. Aber was der Fall ist und auf welchen Termin das Meeting möglicherweise verschoben wurde erfährst du nicht.

rokkn hat gesagt…

huh, wasn ärger!
hast du's schon mal über www.zvab.de versucht. da findet man einiges. und oft auch billig. liebe grüsse