Sonntag, 1. März 2009

Gedanken zur Wahl

Auch wenn ich in diesem Blog bisher nur als Hintergrunderscheinung aufgetreten bin, möchte ich den heutigen (Wahl-)Tag als Anlass nehmen, auch mal etwas beizutragen - nicht zuletzt, weil er mich so aufregt. Für alle, die noch nicht wissen, was gemeint ist: hier schreibt Kittynns Freund.

Kurze Zusammenfassung: In Kärnten hat das BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich, die von Jörg Haider gegründete Splitterpartei der FPÖ) 45% der Stimmen erhalten.

Ich habe gerade auf ORF2 die zur Wahl gehörige Diskussion "Im Zentrum" verfolgt und da sind mir ein paar "lustige" (vielleicht eher traurige) Dinge aufgefallen:

BZÖ-Vorsitzender Scheibner wird von der Moderatorin (in Hinblick auf die vielen teuren Wahlversprechen) darauf angesprochen, daß Kärnten bereits das Bundesland mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung Österreichs ist.

Ihm fällt doch glatt nichts Besseres ein, als die Statistik als "falsch" zu bezeichnen, woraufhin ihm glaubhaft gemacht wird, daß es sich dabei nicht um einen Fehler, sondern eine unbestreitbare Tatsache handelt.

Plötzlich ist dann laut Scheibner nicht mehr die Statistik falsch, sondern "den Kärntnern sind diese Statistiken egal". Also mir persönlich ist das NICHT egal und ich kenne eine Menge Leute, bei denen sich das genauso verhält!


Meine zweite Beobachtung:

Das BZÖ hat in den letzten Wochen damit geworben, die "Linie Jörg Haiders" (woraus auch immer die besteht) fortzusetzen.

Im ersten Interview nach der Wahl erklärt der (auch in der letzten Zeit durch tollpatschige Aussagen aufgefallene) Kärntner BZÖ-Chef Dörfler, angesprochen auf die möglichen Konstellationen im Landtag, ganz begeistert: "Da ginge sich sogar orange-grün aus".

Auch wenn ich Jörg Haider nicht persönlich gekannt habe, kann sogar ich sagen, daß das sicher nicht "seine Linie" gewesen wäre.

Dazu nur soviel: Wer ist der Narr? Der Narr oder der, der ihn wählt?

Einen schönen Abend euch da draußen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Irgendwie beruhigt es mich, zu lesen, dass in unserem Nachbarland ähnlich desolate Verhältnisse vorherrschen, wie hier in Deutschland. Ich denke, um ein guter Politiker zu sein, muss man erstmal Phrasen auswendig lernen, die Gabe besitzen, sich alles schön zu reden und negative Tatsachen zu seinem Vorteil zu nutzen. Denjenigen, die diese Leitsätze nicht beherzigen, sondern die Wahrheit sprechen, wird leider, zumindest hier, nur wenig Respekt entgegengebracht.
Deutschland wählt dieses Jahr, und ich habe keinerlei Ahnung, wem ich meine Stimme geben soll. Die politische Lage hier ist katastrophal. Man muss sich dann eben das kleinere Übel aussuchen...